TP 5 - Regulierungssystem zur Landnutzung im Rahmen der Umwelt- und Raumplanungsgesetzgebung

 

Das Projekt stellt die planerisch-instrumentellen Steuerungsmöglichkeiten für Landnutzung in den Mittelpunkt. Das Teilvorhaben leistet einen Beitrag für das Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen Landnutzungsentscheidungen einerseits und planerisch-gesellschaftlich-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen andererseits. Es trägt dazu bei, dass in die Erarbeitung nachhaltiger Landnutzungsstrategien über die naturwissenschaftlich-technologischen Aspekte hinaus auch planungsbezogene und sozio-ökonomische Belange miteinfließen.

University of Münster
Department of Local, Regional and State Development / Spatial Planning
at the Department of Geography

Ziele:

Das Teilprojekt Regelungssysteme analysiert regelungs- und steuerungsrelevanter Instrumente im Zusammenhang eines nachhaltigen Landmanagements. Dabei werden jene umwelt- und raumplanerischen Instrumente sowie sozioökonomischen Anreiz- und Steuerungsmechanismen untersucht, die formal-rechtliche und informelle Einflüsse auf die aktuelle und zukünftige Landnutzung haben. Dadurch wird im Sinne eines modernen Governance-Verständnisses geprüft. Die Instrumente, Anreiz- und Steuerungsmechanismen werden hinsichtlich ihrer Relevanz und Eignung zur Umsetzung und Implementierung eines nachhaltigen Landmanagements analysiert und bewertet.

Die für die aktuelle und zukünftige Landnutzung relevanten Regelungsinhalte dieser Instrumentarien und ihre institutionellen Rahmenbedingungen werden, differenziert nach den einzelnen Gestaltungsebenen planerischer Steuerung (EU, Bund, Länder, Regionen, Kommunen), betrachtet und hinsichtlich ihrer Steuerungsbeiträge zur Umsetzung und Implementierung eines nachhaltigen Landmanagements beurteilt.

Darauf aufbauend sollen in steter Rückkoppelung mit den Ergebnissen der benachbarten Teilprojekte Handlungsansätze zur Weiterentwicklung dieses Instrumentariums und seiner Implementierungsbedingungen erarbeitet werden. Diese sollen es ermöglichen, Formen nachhaltigen Landmanagements planerisch abzusichern und dazu beitragen, sie in die zukünftige Raumnutzung zu integrieren. Das Teilvorhaben bringt sich in den Stakeholderprozess auf nationaler und regionaler Ebene des Gesamtprojektes ein und trägt so auch zur gesellschaftlichen Akzeptanz und letztlich Relevanz des Gesamtprojektes für zukünftige Entwicklungen bei.

Forschungsansatz und Methoden:

Das Teilprojekt gewinnt seine projektrelevanten Ergebnisse auf der Basis von Wissensbeständen der ländlichen Raumforschung und Raumplanung in den Bereichen „Raumplanungs-, Umwelt- und Agrargesetzgebung“ sowie „informeller ländlicher Entwicklungsprozesse und ihrer Instrumentarien“.

Die einschlägigen Regelungsinhalte, Handlungsansätze und Instrumentarien werden im Rahmen einer planungswissenschaftlichen Evaluierungsforschung auf der Basis eines zielführenden Kriteriensystems in ihrer Adaptionsfähigkeit an sich wandelnde Anforderungen wie auch hinsichtlich ihrer Potentiale zur Weiterentwicklung oder zur Modifikation einer Bewertung unterzogen. Daraus werden Handlungsempfehlungen zur Anpassung oder zur Modifikation planerischer Steuerungsinstrumente abgeleitet. Sie werden begleitend auch auf ihre gesetzliche Umsetzbarkeit juristisch geprüft und im Zuge der Stakeholderbeteiligung auf den verschiedenen Ebenen auch gesellschaftlich validiert.

Beiträge des Teilprojektes werden laufend in den Gesamtforschungsprozess eingespeist und in der Kommunikation mit den Projektpartnern in verschiedenen Modulen, so z. B. zu zukünftigen Landnutzungsszenarien, fortentwickelt. In den Fallbeispielregionen trägt es zum Austausch mit den relevanten Akteuren mittels Methoden der empirischen Sozialforschung bei, indem spezifische Governance-bezogene Fragestellungen an den Beteiligungsprozess formuliert und abgearbeitet werden.