TP 6 - Partizipative Ansätze eines Landnutzungsmanagements

Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die unzureichende Integration von regionalen und lokalen Stakeholdern eine erhebliche Hürde für die erfolgreiche Umsetzung von nachhaltigen Landnutzungsstrategien darstellt. Daher wird in diesem Teilprojekt ein partizipativer und transdisziplinärer Multi-Stakeholder Dialog in zwei Fallstudienregionen angeleitet. Damit sollen mögliche Probleme bei der Implementierung von nachhaltigen Landmanagementstrategien bereits während der Strategieentwicklung aufgedeckt und die Interessen relevanter Stakeholder berücksichtigt werden.

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Müncheberg

 

Ziele:

Ziel des Teilprojektes „Regionaler Beteiligungsprozess“ ist es, die regionalen Bedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten einer nachhaltigen Landnutzung unter Einbeziehung relevanter regionaler Stakeholder in zwei Fallstudienregionen in Deutschland zu untersuchen. Dabei wird eruiert,

  • welche gesellschaftlichen Eingriffe vorliegen,
  • in welchem Umfang sie die Landnutzung begrenzen,
  • welche Konflikte sich daraus ergeben und
  • wie diese Entwicklungen von den Stakeholdern wahrgenommen und
  • mit Blick auf die Zukunft interpretiert werden.

Forschungsansatz und Methoden:

Das Teilprojekt „Regionaler Beteiligungsprozess“ wird in zwei Modulen realisiert:

Modul 1:          regionale Stakeholderanalyse mit Charakterisierung der Landnutzungssituation und des Landnutzungswandel in den Fallstudienregionen.

Modul 2:          Einbindung abgestimmter Stakeholder Perspektiven in die Modellierungsarbeiten (wissenschaftliche Expertise).

Im ersten Schritt des Moduls 1 (regionale Stakeholderanalyse) werden (1) die sozio-ökonomischen Strukturen in den Fallstudienregionen beschrieben und relevante Stakeholder identifiziert. Anschließend werden (2) die individuellen Stakeholderwahrnehmungen und Bewertungen von Landnutzungsproblemen erfasst. Darauf aufbauend werden im Rahmen von Fokusgruppen (3) Managementoptionen unter Klimawandelbedingungen diskutiert.

Im Modul 2 werden die Modellierungsergebnisse (wissenschaftliche Expertise) mit den gemeinsamen Stakeholder Perspektiven abgestimmt. Daraus leiten sich am Ende spezifische Herausforderungen der klimaangepassten Landnutzung ab, die anhand der modellierten Wirkungen bewertet sind.

Der erste Schritt ist eine Synopse der gruppenspezifischen Leitbilder mit den Modellierungsszenarien. Im Weiteren fließen die Modellierungsergebnisse für die Fallstudienregionen Altmark und Rhein als wissenschaftlicher Input in die Stakeholder-Diskussionen ein. Zentrales Element dieses Moduls ist die Identifizierung von lokalen Nutzungskonflikten. Mit Hilfe eines partizipativ angepassten Kriterien- und Indikatorensets können die Modellergebnisse bewertet werden. Die akzeptierten/bewerteten Landnutzungsstrategien liefern einen spezifischen Input für die integrative Bewertung.

Die Methodik des Teilprojektes umfasst die Auswertung statischen Materials sowie die Analyse sekundärerer Daten und der relevanten Literatur. Darüber hinaus werden semi-strukturierte Interviews mit relevanten Stakeholdern, Fokusgruppen und partizipative interdisziplinäre Workshops durchgeführt.

Als Fallstudienregionen wurden die Altmark sowie Regionen in der Köln-Aachener-Bucht ausgewählt. Eine kurze Vorstellung der Fallstudienregionen finden Sie hier