Ziele, Untersuchungsgebiet(e), räumliche Konzepte

Der Übergangsbereich zwischen der Steppenzone und der nördlichen Waldzone in Westsibirien ist von globaler Bedeutung für Kohlenstoffspeicherung, Nahrungsmittelproduktion und Biodiversität. Dieser Raum wird zukünftig vom Klimawandel und von Veränderungen in der Landnutzung in besonderem Maße betroffen sein. So ist im Zuge des Klimawandels mit einer Expansion der Agrarflächen nach Norden und einem zunehmenden Anbau von Energiepflanzen zu rechnen, die in der Region zu grundlegenden Veränderungen in der Landnutzung führen werden. Aufgrund dieser Entwicklung müssen erhebliche negative Effekte auf die Freisetzung von Treibhausgasen, die nachhaltige Nutzung von Boden- und Wasserressourcen und die Biodiversität erwartet werden.

Das Projekt zielt auf die Bereitstellung von fachlichen Grundlagen und praktischen Planungsinstrumenten für die Landnutzung ab, um diesen Hausausforderungen zukünftig begegnen zu können. Im Rahmen des Vorhabens soll der Einfluss verschiedener Landnutzungsformen und -intensitäten auf Ökosystemgüter und -dienstleistungen wie Kohlenstoffspeicherung, Bodenfruchtbarkeit, Wasserressourcen und Biodiversität in der Region Tyumen analysiert und bewertet werden. Die gewonnen Daten dienen der Abschätzung und Steuerung zukünftiger Entwicklungen unter verschiedenen Szenarien des Klima- und Landnutzungswandels. Um die Projektergebnisse in einen operationalen Planungsrahmen zu überführen, werden unter Berücksichtigung bestehender Verwaltungsstrukturen und sozioökonomischer Rahmenbedingungen Instrumente zur Umsetzung nachhaltiger Landnutzungskonzepte und zum Monitoring zukünftiger Veränderungen erarbeitet. Alle Forschungsarbeiten, Planungen und Umsetzungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit regionalen und lokalen Akteuren aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis.